Wechselwirkungen zwischen institutionellem und technologischem Wandel

Frau
Sabine Baumgartner
Forschungsbereich Soziales und Gesundheit / Deutschlandstipendium
sabine.baumgartner@h-brs.de
+49 2241 865 - 791
Innovations- und Netzwerkmanagement
Die Sektion „Technologischer Wandel – Institutioneller Wandel“ am Internationalen Zentrum für Nachhaltige Entwicklung untersucht das dynamische Wechselspiel zwischen der Adoption und Diffusion technologischer Innovationen und der Veränderung gesellschaftlicher Strukturen bzw. Institutionen. Dabei stehen auf technologischer Seite insbesondere erneuerbare Energien (insbesondere Photovoltaik und Wasserstoff), aber auch digitale Anwendungen im Fokus des Forschungsinteresses. Hinsichtlich institutionellen Wandels liegt das Augenmerk auf der Veränderung formaler institutioneller Arrangements (zum Beispiel Gesetze, Verordnungen, Programme) sowie der Interaktion von formalen und informellen Institutionen (zum Beispiel soziale Normen, traditionelle Autoritäten, informelle Eigentumsrechte).
Die Wechselwirkungen zwischen technologischen und institutionellen Wandel und gesellschaftlichen Implikationen werden in ausgewählten Politikfeldern untersucht (z.B. Energie, Gesundheit). So beeinflussen einerseits bestehende gesetzliche Regelungen aber auch durch soziale Normen, Konventionen und geltenden Wertvorstellungen geprägte gesellschaftliche Praktiken die Herausbildung und den Umgang mit neuen Technologien sowie die Dynamik von Diffusionsprozessen. Gleichzeitig können neue Technologien gesellschaftliche Wandlungsprozesse anstoßen, die zu gesetzlichen oder regulatorischen Änderungen führen, mit dem Ziel neue Technologien zu befördern (zum Beispiel EEG 2000), zu behindern (zum Beispiel Verbot unkonventionelles Fracking 2016) oder selektiv Teilbereiche einer technologischer Entwicklung zu fördern (zum Beispiel EEG-Umlagebefreiung von grünem Wasserstoff 2021).
Durch die Zusammenarbeit zwischen technischen Disziplinen (Ingenieur-und Naturwissenschaften) und Gesellschaftswissenschaften (Entwicklungsökonomie) kann ein integratives Verständnis des Zusammenspiels von institutionellem und technologischem Wandel gewonnen werden.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse bilden die Grundlage für die Erarbeitung von kontextspezifischen Handlungsempfehlungen zur Stärkung nachhaltigkeitsbefördernder Governance- und Steuerungsstrukturen sowie nachhaltiger technologischer Lösungen.
Forschungsschwerpunkte
Energie und Klima
Gesundheit und soziale Sicherung
Wasserstoffforschung
Podcast: Wie funktioniert Klimaschutz international?
Im Podcast "Erneuerbare Energien" der EnergieAgentur.NRW sprechen Prof. Dr. Stefanie Meilinger vom IZNE und Steven Denk von WestfalenWIND über das Forschungsprojekt EnerSHelF: Energieversorgung für Gesundheitseinrichtungen in Ghana und die Rolle des Projekts für das Vorantreiben der deutschen Energiewende. Im Projekt arbeiten Forschung und Industrie länderübergreifend zusammen, um medizinische Einrichtungen in Ghana mit grünem Strom zu versorgen.
Kooperationsinteressen
Politische Entscheidungsträger,
Internationale Organisationen, NGOs, Durchführungsorganisationen der der internationalen Zusammenarbeit
Unternehmen (insb. technologieorientierte Unternehmen aus dem Energie- und IT-Sektor)
Intermediäre (z.B. Internationale Handelskammern)
Beispielprojekte aus Wechselwirkungen zwischen institutionellem und technologischem Wandel
Zeitraum: 01.06.2019 bis 31.12.2022
EnerSHelF - Energy-Self-sufficiency for Health Facilities in Ghana