Klimawandel und Klimafolgenanpassung

Frau
Stephanie Lorek
Forschungsbereich Klima und Umwelt / Forschungsbereich Ressourcenoptimierte Produkte und Prozesse
stephanie.lorek@h-brs.de
+49 2241 865 9832
Innovations- und Netzwerkmanagement
Extremwetterereignisse wie wochenlange Hitze und Trockenperioden auf der einen und Starkregen, Überschwemmungen und Unwetter auf der anderen Seite verdeutlichen, dass der Klimawandel längst Realität ist. An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wird deshalb in verschiedenen Fachdisziplinen sowohl zu den Auswirkungen des Klimawandels als auch zu Maßnahmen der Anpassung an die Folgen des Klimawandels geforscht. Ein Teil der Forschung an der Hochschule beschäftigt sich daher mit dem Einfluss von Wetter, Luftverschmutzung und Klima auf die Biodiversität, Böden, Gesundheit, Ernährung, Resilienz oder auch die solare Energieversorgung. Ein weiterer Teil der Forschung beschäftigt sich darauf aufbauend, wie sich Kommunen, Unternehmen als auch die Gesellschaft sich den Folgen des Klimawandels anpassen können, zum Beispiel durch eine nachhaltige Stadtentwicklung, Land- und Forstwirtschaft, Risikovorsorge und dem Aufbau resilienter Strukturen für Wirtschaft und Gesellschaft.
Das Internationale Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) initiiert trans- und interdisziplinäre Projekte und Kooperationen mit Kommunen, Gesellschaft, Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Am Campus Sankt Augustin betreibt das IZNE ein Energiemeteorologisches Labor. Dieses Labor umfasst eine World Meteorological Organization (WMO)-konforme Wetterstation, verschiedene Strahlungssensoren zur Messung direkter, diffuser und globaler Strahlung, eine Fischaugenkamera zur Wolkenbeobachtung sowie unterschiedliche Photovoltaikmodule und ein Spektrometer zur Ergänzung der Strahlungsmessung. Zudem betreibt das IZNE eine SDG-Werkstatt, um übergreifend die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen - Sustainable Development Goals (SDGs) - regional und konkret für eine nachhaltige und klimaresiliente Stadt zu bearbeiten. Dies erfolgt in interaktiver Zusammenarbeit mit den Kommunen, Bürger:innen, Initiativen und der Hochschule. Dazu gehören Akteurs-Vernetzung, Workshops, gemeinsame Veranstaltungsreihen sowie Online-Tools zu Umfragen und digital gestützte Bürgerwissenschaften. Am Campus Rheinbach betreibt das IZNE darüber hinaus ein Umweltlabor. Insbesondere die Aufbereitung und Analyse von Bodenproben und die Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Klimafolgenanpassung im urbanen Raum stehen dabei im Fokus.
Forschungsschwerpunkte
Qualitative und quantitative Analysen der Verwundbarkeit und Resilienz von Gesellschaft und kritischer Infrastrukturen
Klimawandel, Naturgefahren und Stärkung der Resilienz
Stadtnatur, Städtische Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen
Zusammenspiel zwischen grünen/blauen Infrastrukturen und urbaner Ernährungsversorgung
Kritische Infrastrukturen und ihre Verknüpfung (Energie, Verkehr, Ernährung und Gesundheit)
PV-Leistungsprognose, insbesondere Einfluss von Luftverschmutzung, Staub und inhomogener Bewölkung
Einfluss des Klimawandels auf die solare Energieversorgung
Standortangepasste Landnutzung und Bodenschutz
Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und Ernährungsbranche
Ökosystemdienstleistungen urbaner Grünflächen und Böden
Ausstattung
Energiemeteorologische Messstation (Sun-Tracker, Pyranometer, Pyrheliometer, Spektrometer, Photovoltaik-Leistungsmessungen, Wolkenkamera) mit Anbindung an ein Energiespeicherlabor
Boden/Umweltlabor (Mikroskope, pH-Meter, mobiles Photometer, Carbonat-Analyse nach Scheibler, Aufbereitung von Bodenproben für Nähstoff- und Kohlenstoff-Analytik)
Sondiertechnik (diverse Erdbohrer und Probennehmer) und Feldanalytik (wie beispielsweise Wasserinfiltration, Wassergehalt, Bodenfarbe)
Podcast: Wie funktioniert Klimaschutz international?
Im Podcast "Erneuerbare Energien" der EnergieAgentur.NRW sprechen Prof. Dr. Stefanie Meilinger vom IZNE und Steven Denk von WestfalenWIND über das Forschungsprojekt EnerSHelF: Energieversorgung für Gesundheitseinrichtungen in Ghana und die Rolle des Projekts für das Vorantreiben der deutschen Energiewende. Im Projekt arbeiten Forschung und Industrie länderübergreifend zusammen, um medizinische Einrichtungen in Ghana mit grünem Strom zu versorgen.
Beispielprojekte aus Klimawandel und Klimafolgenanpassung
Zeitraum: 01.01.2021 bis 30.06.2021
(abgeschlossen)
Verbesserung der PV-Ertragsvorhersage für die Speichersteuerung - ein Pilotprojekt mit Dachanlagen (PV-Sp)
Zeitraum: 01.05.2016 bis 30.04.2018
(abgeschlossen)
Lokales Assessment von Biodiversität und Ökosystemleistung im Raum Bonn, Eine Pilotstudie des Biodiversitätsnetzwerks Bonn (BION) zur Umsetzung der Sustainable Development Goals
Zeitraum: 01.11.2017 bis 28.02.2021
(abgeschlossen)
Satelliten- und Meteorologieunterstützte Vorhersage der Energieerzeugung von PV-Anlagen auf Verteilnetzebene: Entwicklung, Validierung, Anwendung (MetPVNet)
Zeitraum: 01.06.2019 bis 31.12.2022
EnerSHelf – Energieversorgung für Gesundheitseinrichtungen in Ghana
Zeitraum: 01.06.2017 bis 31.12.2017
(abgeschlossen)
Untersuchung eines nachhaltigen und resilienten urbanen Ernährungssystems der Stadt Köln
Zeitraum: 2012 bis 30.04.2015
(abgeschlossen)
Renaturierung der Fosu Lagoon in Cape Coast, Ghana